Adaptive Verfahren

Unter Adaption versteht man das Anpassungsvermögen.
Hier nutzt die Ergotherapie die vorhandenen Fähigkeiten des Patienten,
um trotz der Erkrankung selbständig zu werden und zu bleiben.

Selbsthilfetraining – Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL)

Funktionen werden trainiert und Kompensationsmöglichkeiten entdeckt. Dies wird an alltäglichen Handlungen (z.B. das Schmieren eines Butterbrots nach einem Schlaganfall) geübt und kann von den Patienten dann selbständig weitergeführt werden.

Änderung des Bewegungsverhaltens / Prävention

Hier wird z.B. Rückenschule oder Gelenkschutztraining als Maßnahme mit dem Patienten erarbeitet.

Einsatz von Hilfsmitteln, Orthesen und Prothesen

Kann ein Patient sich bei einer Tätigkeit nicht mehr selbständig zurecht finden, so können bestimmte Hilfsmittel eingesetzt werden. Diese werden mit dem Patienten gemeinsam erprobt, danach wird der Gebrauch und die sinnvolle Nutzung geschult. Es gibt in vielen Bereichen Hilfsmittel, z.B. ein Rollstuhl um die Fortbewegung zu ermöglichen, oder ein Strumpfanzieher um ohne Bückbewegungen einen Strumpf anzuziehen.

Umfeldanpassung

Die Ergotherapie unterstützt in der Wahl und Einsatz der Hilfsmittel zuhause. Die Therapeutin gibt hier auch Tipps zur Veränderung der Räumlichkeiten und berät die Angehörigen.

Bobath-Konzept

Als ein neurophysiologisches Verfahren bildet es eine wesentliche Grundlage der ergotherapeutischen Behandlung bei Patienten mit Gehirnschädigungen. Es umfasst die Behandlung von Kindern und Erwachsenen in eigenständigen Bereichen.

Patienten sollen lernen, Bewegungen wieder selbst zu steuern und aktiv am Leben teilzunehmen. Ziel ist dabei auch eine verbesserte Körperwahrnehmung, der Aufbau von physiologischen Bewegungsfolgen und eine Normalisierung der Muskelspannung. Dies wird von dem Therapeuten unterstützt, Bewegungen werden mit dem Patienten zusammen gemacht, um ein normales Bewegungsmuster wieder zu erlernen.

sensorische Integration

Diese Methode hilft, die Aufnahme der Sinneswahrnehmungen zu strukturieren und unterstützt so auch die Vernetzung der Wahrnehmungen im Gehirn.
Damit kann eine verbesserte Handlungsfähigkeit erreicht werden.

Eltern und Angehörige werden in die Behandlung mit einbezogen, damit auch das Umfeld die Behandlung weiter unterstützen kann.

Auf verschiedenen Geräten und mit unterschiedlichen Materialien verbessert das Kind seine Wahrnehmung,
Bewegung und Koordination, z.B. liegt ein Kind bäuchlings in der Hängematte und schlägt mit Schwung einen Luftballon an.
Damit wird z.B. eine starke Beschleunigung ausgeübt, was dem Kind hilft,
eine bessere Körperspannung aufzubauen und Kopf und Rumpf besser zu halten.

Handwerklich-gestalterische Techniken werden genutzt, um verschiedene Sinneserfahrungen zu machen und die Handlungsablaufe ganz praktisch zu beüben.
Auch die Arbeit in der Küche ist ein wichtiger Schritt zu mehr Selbständigkeit.

sensorische Integration

Sensorische Integration (SI) ist ein anderes Wort für Wahrnehmungsverarbeitung.
Es drückt aus, dass ein Mensch mit seinem Nervensystem die aufgenommenen Informationen
aus den Sinnessystemen so für sich nutzt, dass er situativ angemessen handeln kann.

Diese Behandlungsmethode greift bei Störungen dieses Prozesses ein.
Vorwiegend findet sie Anwendung in der Pädiatrie, kann aber auch in anderen Fachbereichen der Ergotherapie genutzt werden.

Handwerk

Die Anwendung von Handwerk in der Ergotherapie

Handwerk als Technik spielt in der Ergotherapie eine wichtige Rolle.
So können über ein bestimmtes Werkstück viele Fähig- und Fertigkeiten beübt und wiedererlernt werden.
Dabei spielen das Erfolgserlebnis und die Motivation durch die praktische Tätigkeit eine tragende Funktion.
Zum Beispiel kann das Flechten eines Korbes dazu beitragen,
die Feinmotorik und die visuelle Wahrnehmung eines Kindes zu verbessern.